Freitag, 16. Oktober 2015

Seepferdchen

Heute ist Freutag und diese Woche gab es etwas, worüber ich mich tatsächlich sehr gefreut habe. Meine Große hat ihr Seepferdchen gemacht!

Aber der Reihe nach, denn diese Geschichte hat mich doch sehr nachdenklich gemacht. Begonnen hat alles mit einem Ferienintensivkurs im Sommer. Die Kinder übten jeden Tag eine Stunde. Diese Art des Schwimmkurses finde ich persönlich super. Die Kinder haben nicht bis zum nächsten Mal alles vergessen, weil man nur einmal die Woche geht. In den 10 Wochen ist sonst garantiert irgendjemand krank und es fällt aus... dann übt man wochenlang nicht. So kann das ja nix werden. Das Konzept stimmte also schonmal für uns. Zudem hatte der Kursleiter sechs Jugendliche angeheuert, die mit den Kindern im Wasser waren und sich jeweils um zwei gekümmert haben. Sie wurden also prima betreut. Die Eltern durften in der ersten und der letzten Stunde zuschauen... ansonsten sollten sie bitte durch Abwesenheit glänzen. Kam mir auch entgegen... ich halte mich ja nicht wirklich für so ne Helikoptermutter. ;-) Zumindest habe ich das immer von mir gedacht.

So übte Elin also zwei Wochen lang fleißig und war sehr motiviert am letzten Tag ihr Seepferdchen zu machen. Wir Eltern (vornehmlich Mütter) saßen auf der Bank und sahen zu. Als Elin schließlich dran war mit ihrem Versuch, rief ich ihr aufmunternd zu, sie schaffe das schon. Das brachte mir direkt einen bösen Blick des Trainers ein. Auf halber Strecke verließen sie dann die Kräfte und ich stand auf und rief ihr zu: "Komm schon. Es sind nur noch fünf Meter. Du packst das!"
Oh Mann, das gab Ärger! Der Trainer schnauzte mich an, ich solle gefälligst still sein. Wenn sie noch nicht soweit wäre, dann wäre das eben so. Hier bekäme man nichts geschenkt... schließlich solle sie ja nicht auf halber Strecke ertrinken. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen und dachte: "Darf ich jetzt noch nicht mal mehr mein Kind anfeuern?
Naja, das Ende vom Lied war, dass wir ohne Seepferdchen, dafür mit der Einladung zum wöchentlichen Weiterüben nach Hause gingen. Elin war sehr enttäuscht und fragte mich, warum sie es nicht geschafft habe, wo sie doch so viel geübt hat und ich ihr gesagt hatte, sie schafft das.

Da hatte ich den Salat. Und auch wenn ich den Trainer im ersten Moment gerne ins Wasser geschubst hätte, hat er doch irgendwo Recht. Vielleicht erwarten wir einfach doch zuviel von unseren Kindern und bauen (natürlich nur mit den besten Absichten) zuviel Druck auf. Da können sie ja eigentlich irgendwann nur scheitern und sich dabei noch schlechter fühlen, als wenn wir nichts gesagt hätten. Unsere Kleinen nicht zu unterstützen geht aber auch nicht, schließlich nehmen wir größten Anteil an ihrer Entwicklung... und sind stolz auf ihre Erfolge!

Wir sind jetzt weiter fleißig üben gegangen... einmal die Woche. Ich habe mich schön zurückgehalten und einfach nur den Chauffeur gespielt, habe die Halle nicht betreten. Diese Woche wollte sie eigentlich gar nicht gehen. Meinte, so mache das überhaupt keinen Spaß. (So... und was jetzt?) Ich habe sie trotzdem überredet und mit einem Schwimmbadbesuch mit der Oma gelockt. Und siehe da: es hat geklappt! Seepferdchen geschafft!

Natürlich musste es auch direkt aufgenäht werden. Schließlich will man ja mit der Oma ins Schwimmbad. Da muss das fertig sein.




Uiuiui... das war aber viel Text heute. *lach* Manche Dinge muss man sich eben von der Seele schreiben. In diesem Sinne freuen wir uns heute über den bestandenen Schwimmtest und ich bemühe mich in Zukunft noch mehr um eine Balance zwischen Unterstützung und Überforderung. ;-)

Ich wünsch euch was!
BG Yvonne

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Martha oder die Anpassungsverzweiflung

Ich habe mich mal wieder an ein Projekt gemacht, das man glaube ich als never-ending-story bezeichnen könnte: die Anpassung des Marthaschnitts von Milchmonster an meine Figur. Der Schnitt ist eigentlich super als Basic geeignet. Er hat viele Möglichkeiten: lange, kurze oder 3/4 Ärmel, mit Kragen, ohne, mit Rundhals- oder V-Ausschnitt, lange kurze oder ganz kurze Version und lässt sich aus allen dehnbaren Materialien nähen. Eigentlich ein Traum also... ABER! Die Madame Milchmonster konstruiert in der Regel für ein B-Körbchen und das reicht mir so gar nicht. Die Angaben zur Schnittanpassung sind auch nicht hilfreich, da man nunmal nicht einfach so 12cm (!) Länge hinzugeben kann. Ich habe also wieder mal eine OWA (Oberweitenanpassung) vorgenommen und einen Abnäher eingesetzt. Ganz zufrieden bin ich immer noch nicht, warum seht ihr gleich.

Die Bilder hat meine Tochter gemacht... sind also nicht alle 100% scharf. ;-)


Da der Sweat etwas dicker ist, trägt der Abnäher leider sehr auf und wie ihr an den Zugfalten seht, müsste ich eigentlich unter der Brust einen senkrechten zweiten Abnäher einsetzen, um die Mehrweite wieder zu reduzieren. Meine Tüftelei wird auf jeden Fall weitergehen, aber ich denke der Pulli ist tragbar. Ich mag vor allem den Kragen, denn eigentlich bin ich nicht so der Rollkragenfreund. Mit einer so weiten Version gefalle ich mir aber ganz gut.



Hier habe ich versucht, den tollen Stoff mal für euch einzufangen. Meinem Mann glitzert das zu sehr, aber er muss es ja auch nicht anziehen, nicht wahr? ;-)


Vielleicht versuche ich es doch mal mit Wiener Nähten... ich trau mich nur nicht. Das kommt mir doch ganz schön schwer vor... so aus dem Nichts. Naja, mal sehen. Vielleicht haben die Damen beim MMM ja irgendwelche Vorschläge?

Wir haben hier heute den ersten Schnee des Jahres. Unfassbar! Am 14.Oktober!
BG Yvonne

Schnitt: Martha von Das Milchmonster
Stoff: Biojersey von tusentack und Glitzersweat von Lillestoff
Verlinkt: MMM

Dienstag, 13. Oktober 2015

Ringelshirt

Heute zeige ich euch ein Shirt, das mir wirklich Kopfzerbrechen bereitet hat. Ich hatte den wunderschönen Ringelstoff irgendwann mal ohne bestimmtes Projekt im Kopf bei einer Stoffbestellung mitbestellt und dachte, der wäre prima als Kombistoff geeignet. Ich mache Langarmshirts ungern komplett aus einem Musterstoff, weil das so schnell nach Schlafanzug aussieht. Der Stoff kam hier an und ich fand die Farben toll... richtig schöne Jungsfarben. Aber dann... ich musste feststellen, dass sowohl der Braun- als auch der Blauton einfach zu nicht anderem passen wollte. Ich konnte ihn einfach nicht kombinieren... alles hat sich irgendwie gebissen. Also wanderte der schöne Ringel schweren Herzens ins Stoffregal.

Dann dachte ich beim Blättern in meinem Lieblingskinderkleiderlieferantenkatalog: warum eigentlich kein Ringelshirt. Solange der halbe Meter noch für ein ganzes Shirt reicht... nichts wie ran! Und so entstand dieses fast schon langweilige Ringelshirt in Größe 110 für meinen kleinen Mann.



Irgendwann fragte ich meinen Mann, was er denn von Johans neuem Pulli halte. Er fragte ganz irritiert: "Ist der von dir? Sieht aus wie gekauft." Hach, was ein Kompliment! Naja, aber er hat recht... für meine Verhältnisse schon sehr unbunt. ;-)




So gefällt mir der Stoff auf jeden Fall besser als in irgendeiner Kombination, die dann doch nur ein Kompromiss gewesen wäre. Wenn ich mir die Bilder so bestrachte, ist der "Kleine" auch schon ganz schön groß geworden. :-D

Das wars für heute schon. Morgen bin ich mal wieder beim MMM dabei. Meine Maus hat dafür Fotos gemacht. Die muss ich jetzt mal durchschauen, ob man da was gebrauchen kann.

BG Yvonne

Schnitt: Longsleeve von der Erbsenprinzessin in 110
Stoff: AfSM
Verlinkt: Creadienstag, HoT, Dienstagsdinge, Kiddikram, Made4Boys

Dienstag, 6. Oktober 2015

Lina Nummer "keine Ahnung"

Dieses Schnittmuster hat sich bei uns tatsächlich zu einem Dauerbrenner entwickelt... ob mit langen oder kurzen Ärmeln, mit und ohne Bluseneinsatz, in groß, in klein... Lina geht für Mädchen immer! Und jedes Mal sieht es irgendwie anders aus. Solche Schnitte mag ich am liebsten, da kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen.

So entstand hier ein weiteres Geburtstagsgeschenk... diesmal etwas aufwendiger.






Diesmal wieder mit gedoppelten Ärmeln und Bluseneinsatz.


Die Stickerei war mein erster Versuch mit einem 10er-Rahmen ein größeres Bild zu sticken. Dafür mussten die einzelnen Bestandteile passgenau zusammengefügt werden, was erstaunlich gut funktioniert hat. Ich hatte immer Angst davor, das auszuprobieren, weil ich dachte, dass ich das nie so genau hinbekäme. Aber es hat geklappt und so entstand ein großflächiges Bild.


Die Ärmelsäume haben eine Blumenranke bekommen. Diese Zierstiche unterlege ich bei Jersey immer mit Stickvlies, weil es sich sonst noch mehr wellt. Die letzten Wellen hier gehen mit dem Bügeleisen raus. Irgendwann gönne ich mir mal einen Obertransport, dann wird das auch besser.


Hier seht ihr das neue Logo auch mal in Aktion... direkt in der Seitennaht... sehr praktisch.


Leider gibts keine Tagebilder, da ich hier 134/140 genäht habe. Darin versinkt Elin noch und sie wollte sich so nicht fotografieren lassen. Vielleicht bekomme ich ja eins vom Geburtstagskind bei Gelegenheit. ;-)

BG Yvonne

Schnitt: Lina von Kibadoo
Stoff: Tante Emma vom örtlichen Stoffhändler und Reste
Stickerei: Shopping von Traumzauber
Verlinkt: Creadienstag, HoT, Dienstagsdinge, Meitlisache, Kiddikram

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche

Unter diesem Titel könnte mein heutiger Post durchaus stehen... auch wenn ich eigentlich genug Arbeit habe. Aber irgendwie hatte ich, seit ich mir die neuen Sofakissen genäht habe, so eine Idee im Kopf, die einfach umgesetzt werden musste. Passend zu Kissen und Leseknochen habe ich mir eine kleine Patchworktischdecke genäht. Die Kantenlänge der Quadrate beträgt lediglich 5 cm + NZ... da war genaues Arbeiten angesagt. Manchmal hab ich einfach die Nase voll von Jersey und Sweat. Die verzeihen ja viel Schludrigkeit (was ab und an auch gut so ist), aber jetzt wollte ich doch nochmal feiner arbeiten.


So aufgeräumt ist es in unserem Wohnzimmer übrigens gaaaanz selten. ;-)


Ich habe lange hin und her überlegt, wie ich die Quadrate anordne und den gesamten Boden des Nähzimmers damit geschmückt. Anfangs hatte ich ein Kreis- bzw. Blumenmuster, aber das passte irgendwie nicht zum Tisch und es gefiel mir einfach nicht. Am Ende marschierte mein Sohn mit einem bodenlangen Ritterumhang einmal quer durchs Zimmer und die Blumen hatten sich erledigt. Lustigerweise fand ich das Muster nach der Ritterattacke sogar besser und habe die Reihen einfach versetzt angenäht.


Den Rand bildet ein Satinschrägband (die Unterseite ist ein unspektakulärer weißer Kopfkissenbezug, den ich aussortiert habe). Hier seht ihr, wie ich die Ecken gemacht habe. Das ist eigentlich ganz einfach: ihr müsst nur beim Annähen des Schrägbandes auf der Rückseite (ich mache das immer in zwei Schritten, weil ich keinen Schrägbandeinfasser habe) in den Ecken mehr Stoff halten. Soviel, dass ihr schon denkt, es gäbe Falten. ;-) Und tadaaa! Ihr bekommt auf der Vorderseite eine tolle Falte.



Und hier seht ihr mein neues Label. Ich habe es endlich geschafft mein Logo korrekt weben zu lassen... bin ganz begeistert. Das war eine harte Geburt. Diese Labels kann ich jetzt auch direkt in die Naht nähen und muss sie nicht extra aufnähen. Gerade bei Kinderkleidung geht das viel schneller.


Jetzt muss sich der Rest der Familie nur noch daran gewöhnen, Untersetzter zu benutzen. ;-) Gerade die Rotweingläser bzw. die Flasche sind da ein Spezialfall... aaaah! Rotweinflecken! :-D

Ich wünsch euch was.
BG Yvonne

Schnitt: selbstgebastelt
Stoffe: Gütermann und Tante Emma via örtlichen Stoffladen
Verlinkt: Rums